Carsharing-Verein Autoteilen Landshut feiert sein 30-jähriges Jubiläum

Vor 30 Jahren gründete sich der Landshuter Carsharing-Verein „Autoteilen Landshut e. V.“ mit einer Handvoll Mitglieder und einem gemeinsamen Auto. Was 1993 mit einer kühnen Idee begann, ist inzwischen groß geworden. Heute zählt der Verein über 270 Mitglieder, die 14 Autos in Landshut, Kumhausen und Altdorf nutzen können. Der Verein feierte kürzlich im Bistro „Zum grünen Zweig“ sein Jubiläum in Anwesenheit von rund 50 Mitgliedern.

Vorsitzender Thomas Vaas und Geschäftsführer Andreas Herrmann blickten auf 30 Jahre Vereinsgeschichte von Autoteilen Landshut zurück

Vorstandsvorsitzender Thomas Vaas und Geschäftsführer Andreas Herrmann sind Vereinsmitglieder der ersten Stunde und blickten unterhaltsam auf die eine oder andere Begebenheit der letzten drei Jahrzehnte Vereinsgeschichte zurück. Besonders stellten sie die „Geburtshilfe“ durch den Verkehrsclub Deutschland (VCD) und den Nachbarverein Stadtteilauto Freising auf zwei Info-Veranstaltungen heraus.

Dies traf auf drei werdende Familienväter, die sich nicht mit einem eigenen Auto belasten wollten und viel Idealismus bei den elf Leuten, die den Verein „Autoteilen Landshut“ gründeten. Vor 30 Jahren waren viele Abläufe rund um das gemeinsame Autoteilen noch Neuland. Nach der Vereinsgründung mussten zunächst ein eigenes Fahrzeug und eine „Buchungszentrale“ gefunden werden. In den ersten Jahren waren es Tankstellen, die die Fahrtenbuchungen vornahmen und die Fahrzeugschlüssel verwalteten.

Nachdem der Start und die kommenden Monate erfolgreich bewältigt wurden, konnte sich der Verein in den kommenden Jahren weiter professionalisieren. So wuchs die Mitgliederzahl langsam an, es konnten weitere Fahrzeuge angeschafft und Standorte eröffnet werden. Schließlich konnte mit der Entfaltung der EDV im Internet über den Verein informiert und auch die Buchung der Autos dorthin ausgelagert werden. Aber noch bis heute können im Pförtnerhäuschen des Parkhauses Mühleninsel die Vereinsautos telefonisch gebucht werden. Dies alles war in einer Zeit, in der Carsharing als exotisch angesehen wurde und gesellschaftlich noch nicht etabliert war. Die Informationsabende und Informationsstände des Vereins zogen immer wieder Neugierige an, die oft über das Gelingen einer gemeinsamen Autonutzung von vielen Personen staunten. Man verleihe doch seine Frau auch nicht an andere, lautete ein unvergessener Kommentar eines etwas irritierten Besuchers am Infostand.

Heute ist das Verständnis für Carsharing weiter verbreitet. Temporär nutzbare Autos sind in den Städten inzwischen allgegenwärtig und bieten Alternativen zum eigenen Auto an. Die Idee, bewusst auf eigene Autos zu verzichten und nachhaltige Mobilität in das Alltagsleben zu integrieren, ist in der Gesellschaft angekommen, wovon auch „Autoteilen Landshut“ berichten kann. Basis für den Erfolg des Vereins ist aber die gute und engagierte Zusammenarbeit im Vorstand und die Mitarbeit der Mitglieder.

Auch über manche heitere Begebenheit konnte berichtet werden

Nach einer Phase der Stagnation zu Beginn der Corona-Jahre gibt es inzwischen wieder einen starken Zulauf neuer Vereinsmitglieder. Dabei nutzt durchschnittlich rund ein Drittel der Mitglieder jeden Monat die Vereinsautos und sorgt mit den Nutzungsentgelten für die Finanzierung der Vereinsfahrzeuge. Nur mit soliden Finanzen können weitere Fahrzeuge und neue Carsharing-Standorte, wie zuletzt am Isargestade in der Landshuter Innenstadt und am Rennweg im Landshuter Westen, eröffnet werden.

„Mein ausdrücklicher Dank gilt auch der Stadtverwaltung Landshut, die uns in den vergangenen Jahren seit der Einstellung der Mobilitätsbeauftragten immer wieder bei der Einrichtung neuer Standorte organisatorisch unterstützt hat“, betont Vereinsvorstand Thomas Vaas in seiner Rückschau.

Vaas erklärt weiter, dass der ehrenamtlich arbeitende Verein nicht nur den Betrieb von gemeinsam genutzten Fahrzeugen zu fairen Preisen organisiert, sondern der gesamte Vorstand zunehmend ein gefragter Gesprächspartner für den Aufbau von neuen Carsharing-Standorten in Nachbargemeinden und bei privaten Bauträgern und Genossenschaften ist.

So blickt „Autoteilen Landshut“ insgesamt sehr positiv in die Zukunft.

Bei der anschließenden Mitgliederversammlung wurde die Erneuerung der Fahrzeugflotte durch drei neue Autos beschlossen, wovon ein Fahrzeug elektrisch betrieben sein soll. Gerade die Umstellung der Fahrzeugflotte auf elektrische Autos ist für den Verein eine große Herausforderung, da die Fahrzeuge jeweils einen eigenen Ladepunkt benötigen. So ist sich der Vorstand sicher, dass ihm die Arbeit auch in den nächsten dreißig Jahren nicht ausgehen wird.